Ausgerechnet zum Doppelspieltag in Radeburg und Dresden mussten Penigs Sachsenligisten auf ihre stärkste Waffe und Nummer eins, Tom Gerbig, verzichten. „Mit Thomas Funke hatten wir zwar einen routinierten Ersatzmann an Bord, dennoch ist die gesamte Aufstellung anders und natürlich auch schwächer“, gab Kapitän Martin Scior zu bedenken. So rechneten sich die Muldestädter nach den jüngsten Erfolgen diesmal nicht wirklich eine Chance auf Punkte gegen die direkte Konkurrenz im Abstiegskampf aus.
Doch mit Markus Wenigers Doppeltaktik hatte an dem Tag wirklich keiner gerechnet. Penigs Nummer vier hatte im Vorfeld Gegner und eigene Möglichkeiten studiert und überzeugte das eigene Team von einer Risikovariante der Doppelaufstellung. Diese Rechnung ging voll auf: Das Duo Weber/Held knackte die Radeburger Paarung Schäfer/Domke trotz 0:2 Satzrückstand über die volle Distanz, Funke und Wolf reichten sogar vier Sätze gegen das Spitzendoppel Szandala/Laubert und Weniger/Scior perfektionierten den Aufstellungspoker mit einem Triumpf gegen Gursinsky/Laubert.
Hinzu kam nun noch die Spielaufgabe von Radeburgs Nummer zwei, Marc Schäfer, bei dem eine eigentlich ausgeheilte Handgelenksverletzung im Doppel wieder aufbrach. Damit lagen die Gäste aus Penig bereits mit 5:0 in Front, ein Vorsprung der die Arme der Hausherren sichtlich schwerer werden ließ. Nur Gursinsky und der polnische Spitzenspieler Szandala ließen an ihrer Klasse keinen Zweifel und knöpften den Penigern in der Mitte und im oberen Paarkreuz jeweils zwei Zähler ab. Besonders stark zeigten sich in Penigs Reihen Ersatzmann Funke und Kapitän Scior, die in der Partie gänzlich unbesiegt blieben und somit maßgeblichen Anteil am überraschenden 11:4 Auswärtssieg hatten.
Mit den zwei Tabellenpunkten im Gepäck ging es in die Landeshauptstadt zum TTC Elbe Dresden. Die Peniger griffen auf die erfolgreiche Doppeltaktik aus der ersten Partie zurück, diesmal ging die Rechnung aber überhaupt nicht auf: 0:3 Rückstand trotz großem Kampf und durchweg knappen Entscheidungen. Damit waren in den Peniger Reihen bereits die Hoffnungen auf eine zweite Sensation besiegelt. „Wir hatten unser Pulver wohl schon gegen Radeburg aufgebraucht, keiner von uns kam auch nur ansatzweise an das Niveau des ersten Matches heran“, resümierte Taktikchef Weniger nach der Partie. Philipp Weber und Michèl Held retteten durch zwei zähe Fünfsatzerfolge die Peniger Ehre und das Sextett musste den Dresdnern zum starken Heimauftritt gratulieren.
In der Tabelle festigt Penig durch die zwei gewonnenen Auswärtspunkte die Position im Mittelfeld, steigt zweitweise sogar auf den sechsten Tabellenplatz. Zwischen dem TSV und Platz neun beträgt der Punkteabstand aber nur zwei Punkte, ein spannender Abstiegskampf ist damit sicher.
Punkteteilung gegen Radeburg: Weber (1,5); Wolf (1,5); Weniger (1,5); Held (1,5); Scior (2,5); Funke (2,5)
Punkteteilung gegen Elbe Dresden: Weber (1); Wolf; Weniger; Held (1); Scior; Funke